SC Pfullendorf kämpft leidenschaftlich gegen FC Denzlingen
Hausherren bringen Spitzenreiter zwar ins Wanken, aber nicht zu Fall. Elfmetertor entscheidet die Partie zugunsten der Gäste, die von einem „dreckigen Sieg“ sprechen. Ein Teilerfolg wäre verdient gewesen, sagt SCP-Coach Andreas Keller.
SC Pfullendorf – FC Denzlingen 0:1 (0:1) – In den 94 Minuten hat der SC Pfullendorf den seit acht Wochen von Sieg zu Sieg eilenden Ligagiganten einige Male ins Wanken gebracht, aber zu Fall bringen vermochte er ihn nicht. „Ein dreckiger Sieg von uns gegen einen sehr leidenschaftlichen Gegner, der uns nicht ins Kombinationsspiel kommen ließ. Das war eng bis zur letzten Sekunde“, resümierte Denzlingens Coach Marco Dufner voller Anerkennung für die tapfere Gegenwehr leistenden Linzgauer. „Mindestens ein Punkt wäre verdient gewesen. Wir waren über 60 Minuten spielbestimmend“, lobte Pfullendorfs Trainer Andreas Keller die gute Mentalität seiner Elf und grämte sich über gänzlich ausgebliebenes Abschlussglück.
Allerdings spielten die Pfullendorfer bei ihrer nunmehr vierten Heimniederlage dem Tabellenführer gleich in die Karten: Alessio Seminara und Tim Konrad nahmen den Denzlinger Angreifer Fabian Amrhein unmittelbar auf der Strafraumkante unglücklich in die Zange, dessen Sturz ahndete der Unparteiische per Elfmeterpfiff. Nicolas Garcia Stein lief an und verlud SCP-Schlussmann Nino Trost – das Tor des Tages bereits in der 9. Minute. Die Gäste verstanden es danach, ballführende Pfullendorfer geschickt anzugreifen und kamen so zu weiteren Möglichkeiten. Alex Echner tankte sich nach 20 Minuten über links durch, sein Ball flog knapp über den Querbalken. Zweimal freie Bahn hatte auch Anes Vrazalica, ihn blockte der energisch dazwischenfunkende Amadou Marena ab (31.) und auch Torsteher Trost wusste ihn am Einschuss zu hindern (38.). „Wir müssen das 2:0 machen, haben die Pfullendorfer zu lange leben lassen“, analysierte der Gästecoach eigene Nachlässigkeiten.
Es verstrich geraume Zeit, bis der SCP den frühen Nackenschlag bei diesem tristkalten Nebelwetter verkraftet hatte. Die erste gefährliche Torannäherung gelang Vincent Bühler nach 36 Minuten. Doch sein Visier war zu unpräzise eingestellt. Erst nach Wiederanpfiff präsentierten sich die Linzgauer gefestiger, bewiesen Mumm und bissen sich förmlich in die Zweikämpfe. Sie machten Druck, suchten stets den Weg nach vorne. Allerdings versandeten mehrere gute Halbchancen, brachten abgebrühte Denzlinger in entscheidenden Momenten immer wieder einen klärenden Abwehrfuß dazwischen. SCP-Kapitän Heiko Behr, auffälligster offensiver Aktivposten, geriet einmal elfmeterreif ins Straucheln, rappelte sich aber sogleich wieder hoch. Ihm bot sich in der 55. Minute die wohl dickste Ausgleichschance, doch Denzlingens Torsteher Oliver Gümpel ließ sich nicht überlisten.
SC Pfullendorf: Trost – Seminara, Renner, Marena, Török – Moser (75. Stehle), Erdem – T. Konrad, Bühler – Straub, Behr – Tor: 0:1 (9./FE) Garcia Stein – Schiedsrichter: Baran (Weil a.Rh.) – Zuschauer: 150.
Jürgen Witt, Südkurier