SC Pfullendorf „gewinnt“ ersten Heimzähler
Beim 1:1 gegen VfR Hausen verletzt sich Innenverteidiger Jan Konrad an der Schulter – Janik Moser erweist sich als gute Vertretung – Gästecoach hadert mit Chancenverwertung
Fußball-Verbandsliga: SC Pfullendorf – VfR Hausen 1:1 (0:1) – Der Sportclub backt in der Verbandsliga weiter nur kleine Brötchen. Für Pfullendorfs Coach Andreas Keller war es freilich ein „gewonnener Punkt“. Gleich zu Beginn machten die handlungsschnellen Gäste Alarm durch Florian Haselbacher, der das Leder ans Lattenkreuz donnerte. Von Pfiffen aufgebrachter SCP-Fans war dann die erste knifflige Angriffsszene ihrer Mannschaft begleitet: Jan Konrads Torschuss sprang einem VfR-Abwehrmann im Strafraum an die Hand, der Referee aber winkte ab, sah darin wohl keine Absicht.
Auch Marco Straub war nach 16 Minuten kein Glück beschieden, er setzte die Kopfballvorlage von Omar Bun Ceesay gegen die Querlatte. Knüppeldick kam es jedoch nach 27 Minuten, als sich Innenverteidiger Jan Konrad im Schulterbereich derart verletzte, dass er mit dem Sanitätswagen aus dem Stadion abtransportiert werden musste. „Den Rückschlag haben wir sehr gut weggesteckt“, reagierte der zum Improvisieren gezwungene Keller erleichtert, dass der für ihn eingetauschte Janik Moser im Abwehrzentrum seinen Mann stand. Allerdings genügte den Gästen ein zugesprochener Eckball, der auf den am rechten Pfosten lauernden Tom Becher durchflutschte – der 0:1-Rückstand. Schon zuvor und danach ließen der Schütze und Maximilian Faller weitere gute Tormöglichkeiten aus, vereinte Abwehrkräfte blockten den einschussbereiten Hausener Erdem Bayran ab.
Pfullendorf kämpfte sich in die Partie zurück. Zwar schien es zur Pechsträhne zu passen, dass Mosers Kopfball nach einem Eckball von Alexandru-Claudiu Török gegen die Latte prallte (56.). Töröks scharfe Hereingabe von links erfasste dann aber Ceesay am schnellsten und egalisierte per Abstauber. Erst in der Schlussviertelstunde, als die Pfullendorfer Beine immer schwerer wurden, begehrten die Gäste wieder auf. Doch ihre Angreifer agierten zu unpräzise und zweimal funkte der gut reagierende SCP-Schlussmann Erik Mutter gegen Alieu Sawaneh und in der Nachspielzeit gegen David Eichelberg dazwischen.
„Hier darfst du nie mit einem Punkt nach Hause fahren“, machte VfR-Coach Jan Lindemann seinem Ärger Luft, monierte unfassbar schlecht ausgespielte Chancen, die Punkteteilung stimme ihn „sehr unzufrieden“: „Es lag alles auf dem Silbertablett: Wir müssen nur das 2:0 machen!“
SC Pfullendorf: Mutter – Seminara (86. Binder), Fritz, J. Konrad (27. Moser), Török – Erdem, Behr – Ceesay (90. Renner), T. Konrad (81. Brecht) – Stehle, Straub – Tore: 0:1 (31.) Becher, 1:1 (58.) Ceesay – SR: Traub (Ehingen/Donau) – Z: 200.
Jürgen Witt, Südkurier