Gelungener Saisoneinstand des SC Pfullendorf – 2:2 beim ESV Südstern Singen
Schützlinge von Andreas Keller holen bei brütender Hitze einen 0:2-Rückstand auf – Tore durch Nick Zimmerer und Omar Bun Ceesay – Für den Vorsitzenden Karl Fritz hat der Nichtabstieg höchste Priorität
Im Vorfeld des Saisonstarts beim ESV Südstern Singen hatte Pfullendorfs Trainer Andreas Keller den ersten Gegner gleich richtig eingeschätzt. Nämlich, dass dieser „mit vielen guten Individualisten stark besetzt“ und nicht als nicht handelsüblicher Aufsteiger einzuschätzen sei. „Das wird gleich ein richtiger Gradmesser, dann wissen wir, wo wir sind!“
So darf das 2:2 im Hardtstadion als unbedingt „gelungen“ bezeichnet werden, wie der Sportclub-Coach nach einer gelungenen Aufholjagd nach einem 0:2-Rückstand resümierte. Denn in der Anfangsphase schienen die Singener mit viel Biss und ihrem Angriffsschwung dem Sportclub eine bittere Lektion zu erteilen. In Kurzfassung: Zweimal hinten nicht aufgepasst und beide Male zappelte der Ball im Pfullendorfer Netz. Beim ersten geriet der unglückliche Abwehrversuch von Erik Mutter zur Steilvorlage für Bennet Ukaj, der aus kürzester Entfernung zur frühen Führung (9. Minute) einlochte. Dann stand die linke Abwehrseite eher Pate, als Nedzad Plavci ungehindert seine Torjägerqualitäten unter Beweis stellen durfte. Der 0:2-Rückstand verhieß bei der brütenden Hitze nichts Gutes. Doch der SCP rappelte sich wieder hoch. Leandro Stehle prüfte nach 40 Minuten die Reflexe des Südstern-Keepers Matthias Wind. Und gleich darauf, in der 41. Minute, jagte Nick Zimmerer das Leder mit einem statten Schuss in den Winkel – das Anschlusstor brachte Hoffnung.
In der zweiten Hälfte lieferten die Rot-Weißen dem Gegner einen harten Fight und entfachten in der Schlussviertelstunde ganz schönen Angriffsdruck. Verdienter Lohn war das 2:2 durch den eiskalt einschiebenden Omar Ben Ceesay, der vom in der 63. Minute eingewechselten U-19-Spielers Pascal Hanner bedient wurde, der sich zuvor mit bewundernswertem Durchsetzungsvermögen auf der Grundlinie über rechts zu behaupten wusste.
Keller hatte über die Vorbereitungszeit ein zufriedenes Fazit gezogen. Bis auf zwei Ausnahmen: Das enttäuschende frühe Pokal-Aus beim SC Konstanz-Wollmatingen und dass bei Raphael Sigel, Patrick Renner und Kapitän Heiko Behr noch Verletzungen aus der Vorsaison auszukurieren sind. Immerhin ist der Kapitän bereits wieder ins Training eingestiegen. „Wir sind gut vorangekommen“, lautete sein erstes Fazit. Aktuell sind 18 Spieler und drei Torleute im Kader gelistet. Im Tor hat Neuzugang Erik Mutter vor Moritz Zieger knapp die Nase vorn. Mit Stammkeeper Nino Trost dürfte im Herbst wieder zu rechnen sein. Mit Alexandru-Claudiu Török (Abwehr), Faruk Erdem (Mittelfeld) und Leandro Stehle (Sturm) sind weitere Neuerwerbungen gesetzt. Positiv wurde auch über die Kaderaufnahme von Manuel Miller aus der Zweiten des SCP entschieden.
Demut ist Trumpf beim SC Pfullendorf. „Der Nichtabstieg hat oberste Priorität“, sagt der Vorsitzende Karl Fritz vor dem Saisonstart. Trainer Andreas Keller will erst im Winter mehr zum Saisonziel sagen. An erster Stelle stehen für ihn Leistungsziele: Sie betreffen den Trainerstab und zielen darauf ab, „jeden Spieler individuell ein Stück weiterzubringen“. Basierend auf einer Grundordnung im 4-2-2-2-System, also mit zwei Angreifern. Die meisten Akteure zählen zur Kategorie: jung, hungrig, talentiert mit noch andauernder Reifezeit und ausbaufähiger Robustheit.
SC Pfullendorf: Mutter – Konrad, Marena, Török (57. Bühler), Seminara – Fritz (63. Hanner), Zimmerer (83. Moser), Erdem, Ceesay (88. Miller) – Straub, Stehle – Tore: 1:0 (9.) Ukaj, 2:0 (18.) Plavci, 2:1 (41.) Zimmerer, 2:2 (75.) Ceesay – Schiedsrichter: Grigorowitsch (Lahr)
Jürgen Witt, Südkurier9