Harmonische Hauptversammlung beim Sportclub, der im Geschäftsjahr 2021/2022 einen Überschuss erzielt hat.
Entspannung pur herrschte bei der Hauptversammlung des SC Pfullendorf, wobei von den 550 Mitgliedern immerhin 72 den Weg ins Stadionrestaurant gefunden hatten. Auch die Spieler des U21-Teams lauschten gespannt den Ausführungen der Präsidiumsmitglieder. Ein klares Ziel formulierte der neue sportliche Leiter Helgi Kolvidsson: „Wir steigen auf. Aber ich nenne noch kein Datum.“ Der 51-Jährige war bekanntlich Spieler und Trainer beim SCP, bestritt 29 Länderspiele für Island und übernahm 2021 nach elfjähriger Abwesenheit die Führungsaufgabe beim Sportclub. Mit harter Arbeit und der Nutzung modernster Trainingsmethoden will man die Spieler und Trainer weiterentwickeln. Es brauche Persönlichkeiten, Identität, eine bestmögliche Arbeitsumgebung und einen Game-Plan, formulierte Kolvidsson als Bedingungen, um die SCP-Vision erfolgreich umzusetzen. Dabei setzt man auf die eigene Jugend und stolz wies der Sportchef daraufhin, dass beim letzten Heimspiel der Verbandsligatruppe neun von elf Spielern in der Startformation aus der eigenen Jugend stammten. Aktuell sind beim SCP etwa 200 Kinder und Jugendliche in elf Mannschaften aktiv, berichtete Manfred Bantle. Er informierte die Versammlung über Meistertitel und hervorragende Platzierungen der Teams und dem Renommee, das sich die Jugendabteilung in den vergangenen Jahren erarbeitete. Dazu zählt die Ausrichtung der Geberit-Trophy, die nach der coronabedingten Pause in diesem Jahr für U13 und U15-Mannschaften durchgeführt wurde. „Wir hatten rund 500 Spieler hier“, erklärte Bantle. Kurz und knapp fielen die Berichte der Unterabteilungen aus, wobei Herbert Schmieder für den Bereich Schach neben sportlichen Erfolgen auch berichten konnte, dass man einige Nachwuchsspieler gewinnen konnte. Dies ist für die Abteilungen Alte Herren und Eisstocker das größte Problem, wie Harald Renger und Willi Krupka mit Hinweis auf den jeweils hohen Altersdurchschnitt der Aktiven ausführten. Einblicke in die Vereinsfinanzen gab Kassierer Oliver Briehl, der von einem Jahresüberschuss von 90 307 Euro für das Wirtschaftsjahr 2021/2022 berichten konnte. „Wir können mit den Finanzen sehr zufrieden sein“, nutzte der Vorsitzende Karl Fritz die Gelegenheit, sich besonders bei den Sponsoren zu bedanken, die sich auch in schwierigen Zeiten für den Verein engagierten. Fritz ergänzte, dass man zudem 100 000 Euro als Rücklage auf dem Konto habe. Zu Beginn der Versammlung hatte er die umfangreichen Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten in und rund ums Stadion aufgelistet, wobei unter anderem der Kabinentrakt mitsamt Duschen grundlegend saniert und im Stadionrestaurant eine neue Küche eingebaut worden war. Viele weitere Arbeiten wurden erledigt, wobei der Vorsitzende stets mit anpackte. Bürgermeister Thomas Kugler attestierte dem Verein denn auch eine „völlig entspannte Situation“ und brachte das Selbstverständnis des SCP auf den Punkt: „Wir sind eine Nummer.“ Der Rathauschef überraschte die Versammlung mit der Ankündigung, dass die Verwaltung derzeit die Ausschreibung für die Rasen- und Tartanbahnsanierung, die sich im städtischen Eigentum befinden, vorbereite, die nach Saisonende 2023 durchgeführt werden sollen. Die Kosten bezifferte er auf eine Million Euro. In knapp drei Monaten endet die 16-jährige Amtszeit von Bürgermeister Thomas Kugler, der dem SCP stets verbunden war, wie der Vorsitzende Fritz erklärte. Als Abschiedsgeschenk erhielt der scheidende Rathauschef von SCP-Geschäftsführer Hans-Jürgen Rupp ein Trikot mit der Nummer „16“.
Bericht: Sigfried Volk (Südkurier)