SCP verspielt im Fußball-Thriller gegen Laufenburg einen 2:0-Vorsprung

SC Pfullendorf verspielt im Fußball-Thriller gegen Laufenburg einen 2:0-Vorsprung

In der Nachspielzeit rächt sich der von den Linzgauern betriebene Chancenwucher, Gästen gelingt in der 94. Minute der Ausgleich  

SC Pfullendorf – SV 08 Laufenburg 2:2 (1:0). – Spannend wie ein Thriller verlief diese Begegnung, doch am Ende waren die Pfullendorfer wegen ihres betriebenen Chancenwuchers die Bedröppelten. Trainer Helgi Kolvidsson zog ein trockenes Fazit: „Wir haben den Gegner leben lassen. Bei zehn Hundertprozentigen musst du halt den Deckel mal draufmachen!“  

Möglichen Vier-Tore-Vorsprung nach 20 Minuten verpasst

Das vermochte seine gut eingestellte Elf bei der Heimpremiere auf dem neuen Kunstrasen nicht, obgleich sie den Gegner mit temposcharfem Angriffsgeist förmlich zu überrollen schien. Nach 20 Minuten hätte es bereits 4:0 stehen können. Das 1:0 gelang Jan Babic aber erst, als ihm der Laufenburger Yannis de Cassan einen vermeintlichen Rückpass direkt in den Lauf spielte. Auch das 2:0 war ein Mitbringsel der Gäste: Tim Konrad feuerte ein Zuspiel seines Kapitäns Heiko Behr auf das Tor und bekam den Ball nach missglücktem Abwehrversuch prompt wieder zurück.

SCP verliert Spielfaden, Laufenburg kommt auf

Die Linzgauer verloren alsbald den Spielfaden und den Zugriff auf nunmehr stärker aufbegehrende Gäste. Laufenburgs Weckruf ertönte durch Marco Hanser, der von Sebastian Schmidt bedient, den Anschlusstreffer zum 1:2 markierte. Vor allem der wuselige Sandro D’Accurso nahm die Pfullendorfer Hinterachse öfters in den Schwitzkasten, sein Schuss touchierte den Pfosten. 

Dem SCP boten sich dennoch etliche Konterschläge, bei denen vor allem Babic und Biller unfassbare Riesendinger ausließen, besonders kurios sprang Billers Ball in der Nachspielzeit via Innenpfosten ins Feld zurück. So kam es, wie viele voraussahen: Sekunden vor Ultimo traf Hanser im Getümmel aus der Drehung zum 2:2.

Gästecoach spricht von wilder Nummer

„Eine wilde Nummer“, resümierte Laufenburgs Coach Michael Hagmann, der beide Gegentore als ärgerlich empfand. „Wir haben komplett dazu eingeladen, auch wenn Pfullendorf super im Spiel war. Aber wir haben danach Moral bewiesen, alles reingehauen und am Ende einen Punkt gewonnen!“

SC Pfullendorf: Trost – Sigel, Franca, J. Konrad, Török – Fritz, Behr – Binder (80. Koller), T. Konrad (85. Schlegel), Biller (90.+3 Mersinlioglu) – Babic. – Tore: 1:0 (35.) Babic, 2:0 (55.) T. Konrad, 2:1 (63.) Hanser, 2:2 (90.+4) Hanser. – SR: Yagci (Seitingen). – Z: 120.

Jürgen Witt, Südkurier