Es berichtet: Südkurier Lokalsport
Das Verbandsliga-Derby zwischen dem SC Pfullendorf und dem FC Singen 04 endet Remis. Beide Teams verschießen einen Foulelfmeter. Das sagen die beiden Trainer zum Duell.
Pfullendorfs Trainer Hakan Karaosman brachte das Remis im prestigeträchtigen Derby auf den Punkt: „Im Endeffekt ist das wieder enttäuschend!“ Ein frappierendes „Deja-vu“-Erlebnis, zumal seine Elf die augenblickliche sportliche Stagnation nicht überwinden kann. Sein Singener Trainerkollege Christian Jeske tat nicht nur seine Freude über die Rückkehr an die einstige Wirkungsstätte als Regionalligaspieler des SCP (2010-13) kund, der kämpferische Auftritt seiner Nullvierer stimmte ihn zufrieden: „Ich bin megastolz auf meine Jungs. Wir haben uns den Punkt durch Leidenschaft erarbeitet!“ Allerdings vermittelte der erste Durchgang wenig Reize. Die Akteure spulten ihr Pensum träge herunter, Sicherheit zuerst hieß die Devise. Obgleich der SCP spielerisch mehr zu bieten hatte, trat bei den wenigen Torszenen das altbekannte Problem zutage: Fehlendes Abschlussglück. Unfassbar, dass Djamel Yachir, von Felix Waldraff mit einer Freistoßvorlage bedient, den Ball aus der Nahdistanz vorbei köpfte (19.). Aber auch Silvio Battaglia hatte kurz vor der Pause sein Visier nicht richtig eingestellt. Richtigen Derbycharakter gewann die Partie erst nach Seitenwechsel. Da fuhren die Pfullendorfer plötzlich ihre Angriffsintensität hoch, die Deckung der Hegauer geriet ins Schwitzen. Erneut versemmelte der von Yachir freigespielte Battaglia eine Chance, dessen nächste Möglichkeit parierte Singens Goalie per Fußabwehr, Luca Grulers Schuss krachte gegen den Pfosten. Dagegen war es vor dem SCP-Tor eine Stunde lang relativ ruhig geblieben. Dann aber ein Singener Spielzug, bei dem sich Frank Stark über die rechte Seite in Szene setzte, beim Zuspiel auf Ante Barjasic bremste Felix Waldraff diesen im Strafraum aus. Stark trat als Elfmeterschütze an, doch SC-Tormann Sebastian Willibald ahnte die halbrechte Ecke und parierte. Machtlos war Pfullendorfs Schlussmann jedoch, als Sven Körner bei einem Freistoß aus 17 Metern genau Maß nahm und die Führung in den Torwinkel zirkelte. Die passende Antwort darauf blieb dem eingewechselten Marco Straub nach schöner Einzelaktion vorbehalten, mit platziertem Kunstschuss traf er zum 1:1. Jetzt punktete das Derby zum Behagen der kleinen Fankulisse mit temporeichen, wilden Schlagabtäuschen. Kurz vor Ultimo hätten die Linzgauer sogar als Sieger vom Platz gehen können. Das hohe Bein, das Niklas Vogt gegen Battaglia einsetzte, sah der Unparteiische als strafstoßwürdig an. Der Gefoulte – Battaglia gilt als Pfullendorfs sicherster Schütze – trat selbst an, konnte aber FC-Schlussmann Josip Barjasic nicht überwinden. Während Singen 04 am Sonntag, 15 Uhr, gegen den SV 08 Kuppenheim seine Erfolgsserie fortsetzen will, müssen sich die Linzgauer am Samstag (17 Uhr) auswärts bei den SF Elzach-Yach behaupten.
SC Pfullendorf: Willibald – Waldraff, Zimmermann, Niedermann, Marena – Fritz (74. Aras), Mitchell – Gruler, Behr, Yachir – Battaglia
FC Singen 04: J. Barjasic – Vogt, Winterhalder, Ernst, Zidan – Körner, Ismajli – F. Stark (90.+2 Altunöz), Schonhardt, Kolua – A. Barjasic (65. Fetic)
Tore:0:1 (70.) Körner, 1:1 (78.) Straub
Schiedsrichter: Heilig (Klettgau)
Bes. Vork.: F. Stark/Singen scheitert mit Strafstoß gegen Willbald (61.), J. Barjasic hält Strafstoß von Battaglia (89.) – Gelb-Rot für Waldraff (SCP/90.+1 wg. Meckerns).
Zuschauer: 270
