Lehrstunde des SC Pfullendorf beim 0:4 gegen Freiburger
Elf von Trainer Hakan Karaosman muss die zweite Heimpleite hintereinander quittieren – Schwaches Abwehrverhalten und fehlende Durchschlagskraft als größte Mängel
Fußball-Verbandsliga: SC Pfullendorf – Freiburger FC 0:4 (0:2) – Der Freiburger FC hat den Pfullendorfern eine Lehrstunde in Sachen Toreffizienz erteilt. Die Breisgauer ließen den Ball ruhig in eigenen Reihen zirkulieren. Früh Akzente setzte dabei Freiburgs quirliger Torjäger Ali Ibrahim, der gleich mehrere heiße Angriffsszenen heraufbeschwor. Eine konnte SCP-Torsteher Nino Trost ausbügeln. Doch die nach Belieben von Ibrahim genarrte SCP-Deckung saß nach neun Minuten bereits in der Zwickmühle, als sich SCP-Abwehrmann Robin Rauser von ihm „vernaschen“ ließ – die 1:0-Gästeführung war sein 17. Saisontreffer. Auch beim 2:0 profitierten die Freiburger von einem desorientierten Gegner, der apathisch mit ansah, wie David Dantis den einlochenden Joshua Misic bediente. Zuvor allerdings hatte Pfullendorfs Kapitän Heiko Behr, von Marco Straub freigespielt, eine hundertprozentige Ausgleichschance auf dem Fuß, brachte das Leder aber der Nahdistanz nicht am Gästekeeper Ramon Franz vorbei.
SCP-Coach Hakan Karaosman wollte nach Seitenwechsel das Glück erzwingen, brachte Andreas Romeo und Omar Bun Ceesay, formierte eine dreiköpfige Sturmreihe. Tatsächlich agierte seine Elf vor der spärlichen Kulisse jetzt giftiger und griffiger in den Zweikämpfen. Doch der aufgemachte Dampf verpuffte zumeist in einer enttäuschenden Offensive, bei der sich die Gäste selten eine Blöße gaben. Als Matti Scheuer die aufgerückte SCP-Abwehr im Solo überlief und den dritten Treffer folgen ließ, waren die Linzgauer kampfunfähig geschlagen. So durfte Colin Kanwischer auf Zuspiel von Emmanuel Tanor den hochverdienten Sieg noch zum 4:0 abrunden.
Die zweite Heimpleite in Folge war ein Tiefschlag, den Pfullendorfs Trainer Hakan Karaosman erst einmal verdauen musste. „Wir haben in der Vorwärtsbewegung unsere Bälle verloren. Wir wollten mit drei Stürmern spielen, doch es fehlte an Durchschlagskraft“, so sein bitteres Resümee.
Der Trainer des Freiburger Traditionsvereins, Jan Ernst, rechtfertigte die etwas defensiver als üblich gehaltene Grundeinstellung seiner Elf und strich die enorme Wichtigkeit des Auswärtserfolgs nach der Durststrecke von vier sieglosen Partien heraus: „Das ist ein super Ergebnis, ein Riesenbefreiungsschlag für uns. Wir fahren jetzt superglücklich heim!“ (jüw)
SC Pfullendorf: Trost – Fritz, Rauser, Marena, Aras – J. Konrad (79. Delaimi), Kulu (46. Romeo) – Zimmerer (46. Ceesay), Behr, T. Konrad (77. Yachir) – Straub – Tore: 0:1 (9.) Ali, 0:2 (37.) Misic, 0:3 (68.) Scheuer, 0:4 (88.) Kanwischer – Schiedsrichter: Pacher (Bräunlingen) – Zuschauer: 110.
Jürgen Witt, Südkurier