Der SC Pfullendorf setzt sich weiter von den unteren Rängen ab und feierte am Samstag einen Heimsieg gegen den Aufsteiger VfR Hausen.
Ein torreiches 4:2 leuchtete auf der Anzeigentafel der Geberit-Arena und ließ keinen Zweifel daran, wie sehr die Pfullendorfer gewillt waren, ihren zweiten Heimdreher zu erringen. Trainer Hakan Karaosman reagierte überschwänglich: „Bin richtig stolz auf die Jungs, die das in sie gesetzte Vertrauen zurückgegeben haben. Wir waren vom Ausgleich regelrecht beflügelt und hatten selbst nach dem kurzzeitigen 3:2 keine Panik mehr!“ Viel Aufregendes bot die unterhaltsame Partie, in der Linzgauer für ihren lethargischen Beginn gleich ihre Quittung bekamen. Die Abwehr wurde von Florian Ries und dem wieselflinken Ablie Suwareh förmlich düpiert, letzterer schloss quasi den ersten Gästeangriff zum 1:0 ab. Marvin Baumer hätte sogleich zum 2:0 nachlegen können, doch der sich vom Coach ein Extralob verdienende SCP-Schlussmann Nino Trost parierte mit starkem Reflex und hielt die Seinen auch bei weiteren brenzligen Szenen im Spiel. Glänzende reagierte auch sein Gegenüber, Hausens Torwart Oliver Gümpel. Mit blitzartigem Handreflex verhinderte er nach 23 Minuten den Einschlag durch SCP-Kapitän Heiko Behr zum 1:1, ihn hatte Marco Straub mustergültig bedient. Auch von einem gut getimten Freistoß von Amadou Marena ließ er sich nicht überwinden, beim Nachschuss von Andreas Romeo brachte er seine Finger dazwischen, der Ball sprang von der Lattenunterkante wieder ins Feld zurück (34.). Noch engagierter kamen die Pfullendorfer aus der Kabine. Und der in Position gelaufene Mert Aras fand nach Zuspiel von Romeo endlich die Lücke und lochte zum 1:1 ins kurze Eck ein. Um mehr Angriffspower zu entfachen, hatte Karaosman zur zweiten Hälfte seinen filigranen Offensivmann Omar Bun Ceesay gebracht. Tatsächlich setzte dieser den Hausener Torsteher derart unter Druck, dass dieser beim Ausflug aus seinem 16er im Slapstick-Stil direkt Mert Aras anspielte, der das runde Leder aus 25 Metern zum 2:1 ins Netz zwirbelte. Aras war auch am dritten Treffer beteiligt, Romeo drückte dessen Querpass über die Linie. Jetzt überschlugen sich die Ereignisse im Minutentakt. Mit einem strammen Schuss aus 25 Metern gelang Baumer der Anschlusstreffer. Djamel Yachir antwortete sofort beim Gegenzug und pfefferte das Zuspiel seines Kapitäns zum 4:2 ins lange Eck – die erlösende Entscheidung. Hausens Coach Enzo Menardi reagierte sichtlich enttäuscht. Sein Resümee: „Das Ergebnis ist hart, aber verdient. Bei unseren Chancen zum 2:0 waren wir leider nicht konsequent genug. Das zweite Gegentor haben wir dann selber aufgelegt, fatal haben sich unsere kapitalen Stellungsfehler ausgewirkt!“
SC Pfullendorf: Trost – Binder (59. Moser), Rauser, Niedermann, Marena – Fritz, J. Konrad (46. Ceesay) – Straub (59. Yachir), Romeo (90.+1 Delaimi), Aras (79. T. Konrad) – Behr
Tore: 0:1 (10.) Suwareh, 1:1 (51.) Aras, 2:1 (63.) Aras, 3:1 (73.) Romeo, 3:2 (74.) Baumer, 4:2 (75.) Yachir
Schiedsrichter: Bugglin (Weil am Rhein)
Zuschauer: 200
Bericht: Jürgen Witt/Südkurier